Über den Verein
Die I. ROEMERCOHORTE OPLADEN e. V. ist ein historischer Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ausrüstung, die Lebensumstände und den Alltag des römischen Militärs und seines zivilen Umfeldes hypothetisch zu rekonstruieren und so authentisch wie möglich praktisch nachzuvollziehen. Dies geschieht seit über 30 Jahren durch die Rekonstruktion kleiner und großer Gegenstände des römischen Alltags und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit archäologischen Museen, bei denen die Ergebnisse der Arbeiten einem breiten Publikum anschaulich präsentiert werden.
Die Darstellung von römischem Militär ist dabei nicht auf einen überzogenen Militarismus der Akteure zurückzuführen, sondern entspringt sowohl historischen als auch praktischen Überlegungen. Aus historischer Sicht kommt dem römischen Militär eine Rolle zu, die weit über die allgemein an das Militär gestellten Ansprüche hinausgeht und ihm neben dem Kampfeinsatz zahlreiche zivile Funktionen zuschreibt. Der Angehörige der römischen Armee, insbesondere der Legionstruppen, erfüllte seine Aufgaben daher nicht nur im rein militärischen Bereich, sondern war darüber hinaus zur Entwicklung, Aufrechterhaltung und Sicherung der zivilen Infrastruktur in den Provinzen des römischen Reiches eingesetzt. Die Armeetechniker und -ingenieure sowie das Arbeitskräftepotential des römischen Heeres sind besonders in den Grenzprovinzen des Imperiums keinesfalls wegzudenken, denn erst ihre Arbeit machte ein ziviles römisches Leben in diesen Gebieten überhaupt möglich. Ohne die römische Armee als Wegbegleiter, Träger, Entwicklungshelfer und Aufrechterhalter hätte die römisch-mediterrane Kultur in ihren provinzialen Ausprägungen wohl niemals stattgefunden.
Eine glaubwürdige Darstellung rein zivilen römischen Lebens in seinem typischen Umfeld wäre zudem auf feste, ortsgebundene Rekonstruktionen angewiesen, deren Verwirklichung in der heutigen Zeit einen enormen Aufwand an finanziellen Mitteln erforderlich machen würde, um nur einen Bruchteil des Zivillebens realistisch darstellen zu können. Zudem wäre der Einzugsbereich einer solchen Einrichtung vergleichsweise eng beschränkt und die Präsenation damit nur für einen kleinen Personenkreis zugänglich. In der Form eines nicht permanenten Militärmarschlagers und eines ihm zugeordneten Vorlagers des teilweise zivilen Armeetrosses hingegen lässt sich mit verhältnismäßig geringen Mitteln ein relativ breites und geschlossenes Bild zivilen wie militärischen Lebens in einem bestimmten Bereich der provinzial-römischen Gesellschaft hypothetisch rekonstruieren und ansatzweise praktisch darstellen. Die Mobilität dieser Präsentation gewährleistet es zudem, ein breites Publikum zu erreichen.
Im Rahmen dieser grundsätzlichen Prämissen ist die I. ROEMERCOHORTE OPLADEN e. V. darum bemüht, durch einen permanenten Ausbau und eine fortschreitende Perfektionierung ihres historischen Ausrüstungsfundus auf der Grundlage archäologischer Erkenntnisse und eigener praktischer Erfahrungen, ein immer realer wirkendes Bild hypothetisch rekonstruierten römischen Lebens zu erstellen und einer breiten Öffentlichkeit unter dem Motto "Geschichte zum Anfassen" zu erschliessen. Der Enthusiasmus und das Interesse der Vereinsmitglieder aller Berufszweige und Altersstufen zur Anfertigung der Ausrüstungsteile, zur ständigen persönlichen Fortbildung in vielen Bereich der römischen Antike und zur historischen Darstellung bilden dafür die Grundlagen, um das Vereinsziel zu erreichen.